Am Donnerstag, den 11. April 2024, besuchte Prof. Dr. Aloys Misago, Leiter des Deutschzentrums der Université du Burundi in Bujumbura, im Rahmen einer Deutschlandreise zu verschiedenen Partnern auch die Hochschule Kehl, wo er Professor*innen und Mitarbeitende der Hochschulverwaltung traf.
Gemeinsam mit der Modulbeauftragten für Interkulturelle Kompetenz und Konflikttransformation Prof. Dr. Beatrice Hurrle und den Studiendekanen Prof. Dr. Gert Fieguth und Prof. Dr. Andreas Pattar lotete Prof. Dr. Misago die Möglichkeiten aus, wie er und weitere Lehrkräfte von der Université du Burundi an Masterstudiengängen der Hochschule Kehl teilnehmen könnten. Konkret wurde eine Beteiligung am berufsbegleitenden Masterstudiengang „Public Management in International Cooperation“ besprochen.
In Gesprächen mit Kathrin Schindler, Leiterin der Abteilung Internationale Beziehungen der Hochschule Kehl, wurden darüber hinaus weitere Kooperationsmöglichkeiten konkretisiert. So wurde vereinbart, Praktikant*innen der Hochschule Kehl Zugang zu Praktikumsplätzen an der Université du Burundi zu verschaffen und Absolvent*innen des Deutsch-Zentrums der Université du Burundi dabei zu unterstützen, Praktikums- und Arbeitsplätze in Baden-Württemberg zu finden.
Auch auf anderen Gebieten wollen die Hochschulen zusammenarbeiten, etwa bei der Betreuung von Promotionsvorhaben. „Gerade die Betreuung von Doktorand*innen ist ein gutes Beispiel, wie auch eine Hochschule in Deutschland von Erfahrungen in Afrika profitieren kann: Die Université du Burundi hat auf diesem Gebiet einen großen Vorsprung an Erfahrung“, so Prof. Dr. Pattar. Insgesamt sieht er die Hochschulpartnerschaft als ein vielversprechendes Element der baden-württembergisch-burundischen Partnerschaft an: „Die beiden Partner passen gut zusammen und haben gemeinsame Ziele, die gut zu ihren Bedürfnissen und den Bedürfnissen ihrer jeweiligen Länder passen. Wenn es uns gelingt, das Bewusstsein für die Partnerschaft bei der Verwaltung zu verankern, wird nicht nur die Landespartnerschaft als Ganze profitieren, sondern auch die Verwaltung in Burundi wird besser in der Lage sein, passgenaue Dienstleistungen zur Versorgung der Bevölkerung zu erbringen“, zeigt er sich überzeugt.
Seit 40 Jahren unterhalten das Land Baden-Württemberg und Burundi bereits eine Partnerschaft. Auch die Hochschule Kehl ist Teil der Institutionen, die eng mit Burundi kooperieren. Nachdem erste Kontakte zwischen der Hochschule Kehl und der Université du Burundi bereits 2022 geknüpft worden waren und Rektor Prof. Dr. Joachim Beck bereits 2023 in Burundi gewesen war, reisten im Januar 2024 Prof. Dr. Pattar und Prof. Dr. Ewald Eisenberg nach Bujumbura, um die Kooperation zwischen der Hochschule Kehl und der Université du Burundi zu konkretisieren.
Der kurze Besuch von Prof. Dr. Aloys Misago an der Hochschule Kehl verschaffte die Gelegenheit, die geplanten Kooperationsvorhaben noch einmal zu schärfen und genauer zu besprechen. Zwischen den Hochschulen besteht bereits eine ERASMUS-Vereinbarung; ein Antrag auf Unterstützung einer Intensivierung der Aktivitäten ist bei der Europäischen Kommission gestellt. Ein breit angelegtes Partnerschaftsabkommen ist in Planung, in dem es unter anderem um die Entwicklung eines Masterstudiengangs zur Ausbildung von Mitarbeitenden für die burundischen Kommunen sowie gemeinsame Promotionsprojekte gehen soll. Beide Partner streben an, das Abkommen im Rahmen des baden-württembergischen Hochschultages für nachhaltige Entwicklung (SDG Hochschultag) am 28. Juni 2024 an der Hochschule Kehl zu unterzeichnen.
Foto (Hochschule Kehl)
v.l.n.r.: Prof. Dr. Aloys Misago, Prof. Dr. Andreas Pattar, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Johannes Carl