Außenansicht Hochschule Kehl

Hochschule Kehl auf Erfolgskurs: Jahresbericht des Rektors verdeutlicht Perspektiven

Einmal im Jahr wird es für die Hochschulöffentlichkeit spannend: In einer gemeinsamen Sitzung von Hochschulrat und Senat stellt der Rektor seinen Jahresbericht vor, zieht Bilanz und zeigt die Perspektiven der weiteren Entwicklung.

In diesem Jahr konnte der Rektor der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl, Prof. Dr. Joachim Beck, besonders gute Nachrichten verkünden. Entgegen dem allgemeinen Trend verzeichnen die Hochschulen Kehl und Ludwigsburg im aktuellen Bewerbungsverfahren für das Wintersemester 2024/25 einen sehr erfreulichen Anstieg der Bewerberzahlen. „Wir rechnen damit, dass bis zum 15. Juli 2024 (Bewerbungsschluss) rund 1600 Bewerbungen im Bachelorstudiengang ‚Public Management‘ eingegangen sein werden. Dies würde im Vergleich zum Vorjahr eine Verdopplung der Bewerberzahlen bedeuten“, so Rektor Beck. Erklärbar sei dies dadurch, dass immer mehr junge Menschen die Vorzüge einer Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung erkennen. Dabei sind nicht nur die Finanzierung des Studiums oder die guten beruflichen Perspektiven entscheidend: „Immer mehr junge Menschen erkennen, dass sie insbesondere in der kommunalen Verwaltung aktiv einen Beitrag zur Gestaltung der großen Transformationsaufgaben unserer Gesellschaft leisten können“, so Rektor Beck.

Neben einer Vereinfachung des Zulassungsverfahrens haben im Jahr 2023 die beiden Verwaltungshochschulen Kehl und Ludwigsburg in enger Zusammenarbeit mit ihren kommunalen Partnern intensiv für die Perspektiven einer Tätigkeit in der öffentlichen Verwaltung geworben. Dass die an beiden Verwaltungshochschulen bestehenden 800 Studienplätze nun mit besonders guten Kandidat*innen besetzt werden können, ist ein wichtiger Beitrag, um dem großen Fachkräftemangel in der öffentlichen Verwaltung aktiv entgegenzuwirken. „Das beste Mittel gegen den Fachkräftemangel ist es, die eigenen Ausbildungsaktivitäten zu erhöhen“, so Rektor Beck. „Wir hoffen insofern, dass damit die Grundlage dafür geschaffen ist, die politisch intendierte Erhöhung der Studienplätze von 800 auf 1000 im Doppelhaushalt 2025/26 zu realisieren.“ Dies betonten auch die kommunalen Vertreter im Hochschulrat. „Die erfreuliche Entwicklung der Bewerberzahlen ist das Ergebnis intensiver Werbe- und Informationsmaßnahmen sowohl der Hochschule selbst als auch der Kommunen. Dieser Schwung muss jetzt unbedingt genutzt werden, denn die Personalnot in den Rathäusern und Landratsämter ist groß und wächst von Tag zu Tag. Wir haben daher die klare Erwartung an die Landespolitik, dass die Erhöhung der Studienplatzzahlen bereits zum Beginn des Einführungspraktikums im September 2025 wirksam wird“, erklärten der Ötigheimer Bürgermeister Frank Kiefer, der Freudenstädter Oberbürgermeister Julian Oswald und der Hauptgeschäftsführer der Landkreistags Prof. Dr. Alexis v. Komorowski.

Wissenschaftliche Weiterbildung wird weiter ausgebaut

Weitere Perspektiven ergeben sich im Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung. „Dank der Förderung durch das Ministerium für Wissenschaft und Kunst konnten wir im Jahr 2023 die Grundlage dafür schaffen, neue Angebote für unsere Zielgruppen zu entwickeln“, so Rektor Beck. Die Hochschule Kehl strebt eine institutionelle Zertifizierung als wissenschaftlicher Weiterbildungsträger an und bereitet derzeit ein Weiterbildungsprogramm für Klimaschutzmanager*innen sowie weitere Angebote im Bereich der EU‑Fördermittelbeantragung, der Datensicherheit, des Transformationsmanagements und der Digitalisierung vor.

Spannende Projekte in Forschung und Internationalisierung

Mit rund 2 Millionen Euro Drittmitteln im Bereich der angewandten Forschung und weiteren 2 Millionen Euro Drittmitteln im Bereich der Internationalisierung war die Hochschule Kehl in diesen Bereichen gerade als vergleichsweise kleine Hochschule sehr erfolgreich: „Es zeigt sich, dass unsere angewandte Forschungskompetenz gerade auch in Kombination mit unserem europäischen Standort in Kehl bundes- und europaweit ein Alleinstellungsmerkmal darstellt“, so der Rektor. „Wir konnten rund 1 Million Euro vom DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) dafür einwerben, dass wir unser europäisches und internationales Profil schärfen. So entwickeln wir derzeit u. a. ein On-Boarding Programm, mit dem junge arbeitssuchende Menschen aus Süd- und Südosteuropa in die Lage versetzt werden sollen, in unsere grundständigen Studienangebote einzusteigen. Damit wollen wir nicht nur für neuen Nachwuchs sorgen, sondern auch einen Beitrag zur interkulturellen Öffnung der öffentlichen Verwaltung leisten.“ Im Bereich der angewandten Forschung konnten zahlreiche grenzüberschreitende Projekte in Zusammenarbeit mit Verwaltungspraktiker*innen realisiert werden. Zudem zeige sich immer mehr, dass auch in vielen naturwissenschaftlichen und technischen Forschungsprojekten verwaltungsbezogene Umsetzungs-kompetenzen gefordert sind – die Hochschule Kehl erschließe sich hier gezielt Partnerschaften mit anderen Forschungseinrichtungen.

Beitrag zur Klimaneutralität

Auch im Bereich der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes konnten im Jahr 2023 besondere Akzente gesetzt werden. So beschloss der Senat im Oktober 2023 eine Nachhaltigkeitsstrategie der Hochschule Kehl und es konnte auf Bundesebene erfolgreich ein Antrag auf Einrichtung eines Klimaschutzmanagements an der Hochschule gestellt werden. „Wir wollen als Hochschule Kehl einen aktiven Beitrag zur Klimaneutralität leisten, denn unsere Studierenden werden später in der öffentlichen Verwaltung wichtige Multiplikator*innen bei diesem Thema sein. Wir wollen deshalb als Hochschulöffentlichkeit versuchen, exemplarisch aufzuzeigen, wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz auch auf der Verhaltensebene gelingen kann“, so Rektor Beck in seinem Bericht. Eine Umfrage zum Mobilitätsverhalten habe dringende Handlungsbedarfe aufgezeigt, die man in den nächsten Monaten aktiv angehen wolle.

Studiengang mit der Hochschule Offenburg

Neue Perspektiven würden sich auch aus einer Kooperation mit der Hochschule Offenburg ergeben. Beide Hochschulen planen zum Wintersemester 2025/26 die Einrichtung eines neuen kooperativen Studiengangs im Bereich „Digital Management and Consulting“.  „Dieses Angebot wird unseren erfolgreichen Bachelorstudiengang ‚Digitales Verwaltungsmanagement‘ (DVM) sehr gut ergänzen“, so der Rektor. Während im DVM Manager*innen ausgebildet werden, welche die digitale Transformation als Daueraufgabe in den öffentlichen Verwaltungen strategisch gestalten, zielt das neue Angebot darauf ab, stärkere technische Umsetzungskompetenzen im Bereich der Digitalisierung zu vermitteln. „Wir bilden damit IT-Dienstleister*innen für die öffentliche Verwaltung aus, die sich auch tatsächlich mit öffentlicher Verwaltung auskennen“, so der Rektor. Das neue Studienangebot solle im Rahmen der neuen Hochschul-Finanzierungsvereinbarung III mit Unterstützung des Wissenschaftsministeriums und einem international tätigen IT-Dienstleistungsunternehmen aus Freiburg realisiert werden.

Positive Perspektiven

Weitere Themen des Jahresberichts betrafen die Förderung der Gleichstellung, ein vom Verein der Freunde und den Studierenden finanziertes Coachingprogramm für Studierende, die erfolgreiche Positionierung der Hochschule Kehl im neuen HAW-Promotionsverband sowie neue Kooperationen mit der Universität Straßburg zur Vermittlung einer studienbegleitenden Frankreichkompetenz.

„Die Hochschule Kehl ist trotz knapper werdender Finanzmittel für die Zukunft hervorragend aufgestellt“, so der Rektor abschließend. Er dankte allen Beteiligten für das außergewöhnlich große Engagement in Lehre, Forschung, Weiterbildung und Transfer. „Ich bin sehr stolz auf die besondere Kultur der Zusammenarbeit und Innovation an unserer Hochschule. Das ist eine wichtige Grundlage für unsere weitere dynamische Entwicklung als Dienstleister und Partner für eine moderne öffentliche Verwaltung in Baden-Württemberg.“

 

Hier geht es zum vollständigen Jahresbericht des Rektors

Foto: Hochschule Kehl

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