Sonnenkollektoren

Inno. Badenova FFPV

Da Freiflächen-PV-Anlagen auf Grund von Skaleneffekten immer günstiger werden, ist damit zu rechnen, dass sie in wenigen Jahren auch ohne EEG-Förderung rentabel betrieben werden können. Neben einer Installation auf Dachflächen wird es dann technisch möglich und betriebswirtschaftlich sinnvoll andere Flächen für die Gewinnung von Solarstrom zu nutzen, z. B. die bisher für die Biomasse-/Biogasproduktion landwirtschaftlich genutzten Flächen. Hierbei sind Rahmenbedingungen entscheidend, die im vorgeschlagenen Projekt in einem interdisziplinären Ansatz erforscht und weiterentwickelt werden sollen.

  • Rechtlich befasst sich das Forschungsprojekt mit der Frage, inwiefern eine Umnutzung landwirtschaftlich genutzter Flächen in Freiflächensolaranlagen einen (erheblichen) Eingriff im Sinne des Naturschutzrechts darstellt. Dies erfolgt durch eine Analyse der Transfermöglichkeiten des Rechtsgedanken der Privilegierungen des § 35 Abs. 1 BauGB sowie des Rechtsgedanken des Landwirtschaftsprivilegs aus § 14 Abs. 2 BNatSchG.
  • Betriebswirtschaftlich wird untersucht, welche (kombinierte) Flächennutzung unter Berücksichtigung bestehender Förderungen am wirtschaftlichsten ist.
  • Energiewirtschaftlich ist zu untersuchen, ob und unter welchen Bedingungen eine direkte Energiegewinnung durch Freiflächensolaranlagen mit Blick auf den Energieertrag effektiver als eine mittelbare Energiegewinnung durch Energiepflanzen ist.
  • Aus ökologischer Sicht ist zu prüfen, welche Arten mit der PV-Freiflächenproduktion behindert oder gar gefördert werden und ob Flächen unter Freiflächensolaranlagen unter bestimmten Umständen, aufgrund ihrer gegenüber landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen (wie im Fall der Biogas-/Biomasseproduktion) höheren ökologischen Qualität, als Ausgleichsfläche dienen können (Ökopunkteverordnung). Durch eine Bündelung von Messungen der Biomasseaufwüchse und die Bestimmung der Artenzahl und Abundanz in einem Indikator ermöglicht dies einen Vergleich zwischen den Untersuchungsparzellen und basiert auf eine von der Koordinationsstelle BDM entwickelten Methodik.


Die genannten Rahmenbedingungen werden an Hand von vier konkreten landwirtschaftlichen Vergleichsflächen ermittelt. Aus den gewonnen Untersuchungsergebnissen werden Vorschläge für die Landwirtschaft, die Energiewirtschaft, die flächennutzungsplanenden Gemeinden und Regionalverbände sowie den Gesetzgeber erarbeitet, um aufzuzeigen, unter welchen Bedingungen eine verstärkte Nutzung von PV-Freiflächenanlagen möglich und sinnvoll ist.

Mittelgebende Einrichtung: badenova Innovationsfonds Klima und Wasserschutz

Projektdauer: 01.04.2020 – 31.03.2022

Projektleitung: Prof. Dr. Michael Frey

Projektmitarbeitende: Antonia Kallina

Kontakt

Kehler Institut für Angewandte Forschung (KIAF)

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